Um 07.30 Uhr werden wir vom Shuttle abgeholt und erledigen die Formalitaeten im Office von Wades Landing - inkl. Verzichtserklaerung bei Tod durch Ertrinken etc... Auf der einstuendigen Fahrt vom Office zum Startpunkt denkt sich eines der ca. 100.000 Schafe am Strassenrand noch eine Ueberraschung fuer uns aus und springt direkt vors Auto. Unser franzoesischer Fahrer Marcel hat trotz Vollbremsung keine Chance und erwischt es voll. Das wars dann fuers Schaf und beschert Marcel wohl einige schlaflose Naechte - hat er doch davor praktisch fuer jeden Vogel gebremst. Angekommen am Blue Duck-Cafe irgendwo im Nichts, staerken wir uns mit Kaffee und Kuchen waehrend wir die Einweisung erhalten. Jetzt gehts endlich aufs Wasser! Kanuspezialisten wie wir sind, setzen wir unser Gefaehrt gleich mal an den ersten Stein, drehen uns um 180 Grad und fahren rueckwaerts weiter. Kommentar vom Wades Landing-Spezi: "It's okay, you can go backwards if you want". Na, das kann ja heiter werden! Nach kurzer
Zeit wird's aber besser und wir steuern das Kanu - nicht umgekehrt.
Da wir erst um ca. 10.30 Uhr starten und einen relativ weiten Weg bis zur ersten Huette vor uns haben, steht uns eine Menge Paddlerei bevor. Die Landschaft ist unglaublich und wir sind komplett alleine auf dem Fluss unterwegs. Erst bei unserer ersten kurzen Pause treffen wir auf drei weitere Boote mit einer israelischen Familie und einem weiteren israelischen Paar. Die Fuenf werden unsere Huettenkameraden in den naechsten zwei Tagen, auf dem Fluss gehen wir aber weiter getrennte Wege. Als es schon fast dunkel wird, erreichen wir endlich unser Etappenziel, die John Coull Hut. Der Hut-Warden hat bereits ein Feuer gemacht und nach dem Essen fallen wir bald todmuede ins Bett.
Am naechsten Tag starten wir frueh. Den ganzen Tag haben wir den Fluss wieder fuer uns und geniessen die traumhafte Landschaft und das geniale Wetter. Einen kurzen Landgang nutzen wir zu einem Spaziergang zur Bridge to Nowhere. Hier steht eine massive Steinbruecke mitten im Dschungel. Diese wurde Anfang des vergangenen Jahrhunderts gebaut, als versucht wurde, diese Gegend zu besiedeln - erfolglos... Nach einem weiteren anstrengenden Paddeltag erreichen wir schliesslich Tieke Kainga. Das ist ein Maori-Versammlungshaus (vergleichbar mit einer Kirche oder einer Wallfahrtskapelle bei uns), die auch Unterkuenfte zur Verfuegung stellt. Erwartet werden wir vom etwas verplanten Hut-Warden John, der uns dreimal fragt, ob wir die Huette oder den Campingplatz gebucht haben. Der Abend dauert auch hier nicht lange und wir verkriechen uns bald in unseren Schlafsack.
Dieses Bild wurde von John, dem Hut-Warden, aufgenommen :-) |
Auch am letzten Tag unserer Flusswanderung starten wir in aller Fruehe. Um 14.30 Uhr werden wir wieder vom Shuttle-Service am Ende der Reise in Pipiriki abgeholt. Bis dorthin stehen uns aber noch ca. 5 Stunden Paddeln bevor, gewuerzt mit den staerksten Rapids (=Stromschnellen) der Reise. Nachdem wir noch Insidertipps von John erhalten, wie wir diese Rapids meistern koennen, gehts auch schon los. Die erste der Rapids unterschaetzen wir gleich mal und Susi wird so richtig nass, da sie vorne sitzt. Danach muessen wir eine Menge Wasser aus dem Kanu schoepfen, bevor wir die Fahrt fortsetzen koennen. Wir kommen gut voran und haben heute sogar Zeit, einen Wasserfall in einer Hoehle am Rande des Flusses zu erkunden. Bei den naechsten Rapids werden wir wieder nass und von den Israelis eingeholt. Den letzten Teil befahren wir dann wieder auf ruhigem Wasser, diesmal zusammen mit den anderen. Auch die letzten Rapids unmittelbar vor Pipiriki ueberstehen wir ohne Kentern! Eine traumhafte Reise geht zu Ende...
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